Mittwoch, 16. März 2011

Schüler der japanischen Schule sagen Besuch ab

Welche Nachrichtenquelle soll man noch glauben? Die Nachrichten überschlagen sich. Minütlich erreichen uns neue Nachrichten und das verwunderliche ist, dass manche sich sehr in der Information unterscheiden.

Auch auf dem Landesentscheid des Wettbewerbs Jugendforscht wurde wild über das Thema Japan diskutiert und die Forscher blieben meistens bei dem Thema der Atomenergie stehen. Viele befürworten einen Ausstieg der Atomenergie, dennoch kamen auch Zweifel einzelner jungen Leute auf: Gibt es überhaupt alternativ Möglichkeiten, die auch noch wirtschaftlich sind? Wird durch den Ausstieg der Atomenergie Strom noch teuer? Und werden wir dann abhängig von China?
Viele Fragen blieben offen und konnten nicht beantwortet werden. Wild wurde spekuliert.
Interessant war auch, dass ein Juror (bei dem Jurgendforscht Wettbewerb bei dem wir uns gerade aufhalten) sich als "Atomkraft - Nein Danke!"-Befürworter kenntlich machte, obwohl "EON Kernkraft" Hauptsponsor dieser Veranstaltung ist.

Heute in der früh erreichte uns eine Nachricht von Ayaka:

I'm OK,too! we can go to Germany maybe=)


Wir waren wirklich froh über ihre Nachricht. Haben uns gefreut und waren erleichtert, aber glauben konnten wir es noch nicht.
Unsere Zweifel bestätigten sich im Laufe des Tages. Wir bekamen von unserer Lehrerin die Mitteilung, dass der Austausch nicht stattfinden wird. Es soll aber ein Ersatztermin gefunden werden.

Nun nach 5. Tagen werden auch die schlimmen Folgen des Tsunami und des Erdbeben erkennbar. Dazu wurde uns vom Stader Tageblatt ein Link von der NY Times übermittelt:

http://www.nytimes.com/interactive/2011/03/13/world/asia/satellite-photos-japan-before-and-after-tsunami.html


Dieser Vorher-Nachher-Effekt ist wirklich beängstigend. Menschen lebten in den Häusern, die nun zerstört sind. Sie haben nichts mehr, außer dem was sie bei sich hatten. Uns stockte der Atmen.
Weiter bleibt die Angst der radioaktiven Strahlung. Es ist ungewiss wie sich die Lage der Atomkraftwerke z.B. in Fokushima entwickeln wird. Kommt es zum "worse case" oder ist es nur eine Panikmache der Medien?
Wir hoffen nur, dass unsere Freunde unversehrt von der Strahlung bleiben und gesund sind!

Auch während der Jurorenbefragung erreichte uns eine sehr traurige Nachricht. Nana schrieb, dass ihre Großeltern tot seien. Mit gemischten Gefühlen verlief der Tag bei uns. Immer in Gedanken bei unseren Freunden den Japanern.

Hoffentlich finden die Familien wieder zusammen! Wir beten dafür!

Wir bitten zu entschuldigen, dass wir wir heute nicht so ausführlich schreiben konnten. Durch unsere aktuelle Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht bleibt uns lieder wenig Zeit an neue Informationen zu bekommen!

Arne Balzer und Steffen Mühlenkamp (Stand: 15.03.2011 23:38)

Montag, 14. März 2011

4. Tag nach der Katastrophe

Gewiss kann man sagen, dass man zurzeit unfassbare Ereignisse erlebt und mitbekommt, die in die Geschichte eingehen werden. Unsere Freunde die Japaner leben in Schrecken und Unsicherheit. Kurze Nachrichten von unseren Austauschschülern erreichen uns. Häufig steht in ihnen beruhigende Worte für uns. Zwischen den Zeilen erkennt man jedoch Ängste und Ungewissheit. Von manchen fehlt auch nach wie vor jegliche Spur.

Endlich hat sich auch Kotono gemeldet. Kotono ist eine Gastschwester von Arne, die bei dem diesjährigen Besuch der Hansestadt Stade bei ihm wohnt. Gleich nach der Erfahrung des Erdbeben versuchte Arne sich mit ihr in Kontakt zu setzen. Man erhielte von ihr nur einen Satz:

I can´t go my home know
Mit diesen Worten ließ sie Arne 3 Tage im Ungewissen. Bis die Nachricht von ihr kam, dass sie okay sei, das Haus stehe und ihre Familie am Leben sei.
Für uns scheint die Lage unvorstellbar, fast unmöglich und nicht nachvollziehbar zu sein. Die Nachrichten versuchen über die Lage zu berichten. Meistens sind es jedoch keine genauen Angaben. Vieles wird leider verallgemeinert.

Zur befinden wir in uns in Clausthal-Zellerfeld und nehmen am Landesentscheid des Wettbewerbs "Jugend forscht" teil, dass erschwert natürlich für uns die Arbeit an Informationen zu bekommen. Die meisten privaten Nachrichten bekamen wir nämlich um 4 Uhr nachts. Ganz schön anstrengend, wenn man bedenkt, dass man schon früh am gleichen Tage aufstehen muss!

Heute morgen bekamen wir ein weiteres Lebenszeichen von einer japanischen Schülerin. Ayaka beschrieb uns ihre Lage: Sie lebt zurzeit in einer Notunterkunft mit mehren hunderten Menschen zusammen.
Zum Glück war sie zum Zeitpunkt des Erdbebens in der Sendai Shokei Schule. Ihr Haus sei nämlich vom Tsunami mitgerissen worden. Ayaka berichtete traurig von dem Ablauf der Ereignisse in Sendai. Im späteren Chatverlauf berichtete sie, dass ihre Familie gesund und bei ihr sei.
Plötzlich und ganz unerwartend bekamen wir eine weitere Nachricht von ihr:

we have the terrible earthquake
but, we go to germany meybe.
Wir fragten sie, ob sie alleine oder mit ihrer Familie nach Deutschland kommen würde, um zu flüchten. Ganz unbeirrt antwortete sie uns:

With the school exchange.
Wir waren sehr überrascht, da wir solch eine Antwort nicht erwartet haben! - Nur wie kam sie an diese Nachricht? Ein Lehrer habe ihrer Freundin diese Nachricht übermittelt und nun diese ihr. Ayaka wirkte erleichtert, als sie uns das übermitteln konnte. Sie möchte gerne nach Deutschland kommen und in schneller Sicherheit sein. Zum Schluß konnten wir ihr noch schnell "good wishes" wünschen. Hoffentlich hören wir von ihr Neues.

Vielleicht verbessert sich bald die Lage in Sendai, wir hoffen es und beten dafür. In unserer Stadt wurde heute ein "Gedenk-Gottesdienst" abgehalten. Anwesend konnten wir nicht sein. Man erzählte uns jedoch, dass viele Menschen kamen und trauerten. Einigen kamen die Tränen. Viele Menschen seien tiefst betroffen!

Der Zeitpunkt der möglichen Anreise der japanischen Austauschschüler rückt immer näher und unsere Ungewissheit ob sie nun kommen oder nicht wird immer größer. Immer noch konnten wir kein Kontakt zu den japanischen Betreuungslehrern aufnehmen. Selbst die Tochter von Rick, mit der wir im engen Kontakt stehen, war es noch nicht möglich. Sie ist sehr beunruhigt und beängstigt.

Auch fragen wir uns wie man am Besten mit ihnen umgehen solle, wenn sie kommen? Wie gehen selbst unsere Freunde mit der schrecklichen Situation um, haben oder kennen sie psychsische Unterstützung? Bestimmt erleben sie täglich schreckliche Ereignisse, mit denen sie zurecht kommen müssen. Bilder die sie prägen werden.

Wir hoffen das Beste für Japan!


Arne Balzer und Steffen Mühlenkamp (Stand 23:18, 14.03.2011)

Sonntag, 13. März 2011

Immernoch angespannte Lage in Sendai

Nur schwierig und langsam bekommen wir neue Informationen von unseren Freunde aus Sendai. Von immer mehr Freunden hören wir, dass sie am leben seien und unter der Katastrophe sehr stark leiden. Zurzeit schlafen die Menschen bei Kälte und Minusgraden in Japan. Manche haben immer noch keine Notunterkunft. Viele sind verzweifelt und der Kräfte der Natur ausgesetzt

Fast halbstündlich schauen wir auf den Live-Ticker von Weltonline.de mit großen Augen und Erwartungen. Vielleicht gibt es zwischen Informationen wie z.B. eine Kernschmelze, Erkrankte durch radioaktive Strahlung und Tsunami-Opfern neue Hinweise auf mögliche Besserung. Auch fragen wir uns ständig, wie wir den Menschen dort helfen können.
Wir versuchen unser Beileid durch E-Mails und über Plattformen wie Facebook ihnen mitzuteilen. Damit sie das Gefühl erhalten, dass sie in der schweren Zeit nicht alleine sind.

Um 4:00 Nachts unserer Zeit bekamen wir neue Lebenszeichen aus Japan. Die Gastschwester von Steffen meldete sich endlich nach 3 Tagen:

Hi.
Just now, I noticed your comment.
I am ok.
But, electricity can not use,gas can not use, waterworks can not use...
I am soo sad..
...I am afraid of all.

I miss you.

Haruka, die Gastschwester von Steffen, sei in Sicherheit. Sie kann sich als glücklich schätzen. Ihr Vater und ihre Mutter leben zurzeit mit ihr in ihrem Haus in Sendai. Gas, Wasser und Strom hätten sie zurzeit nicht zur Verfügung und sie beklagt sich über Kälte in ihrem Haus. Lebenszeichen veröffentlicht sie mit ihrem neugekauften iPad, solange ihr Akku noch hält und die Mobilfunknetze eine Verbinung ins Internet zulassen.

Wenige Minuten später kam eine weitere Mitteilung von ihr:

But , other city is a tsunami breaks out. Tsunami is tidal wave...
...The greater part of the area has been affected by flooding...
So, the city is broken....
I am so sad.
I can not thinking anything...
I am terribly shocked...
I wanna see you soo much..
Es sind ernste Worte die uns tief treffen. Sie selbst wüsste gar nicht über die Ausmaße bescheid. Wir fragten sie, ob sie genaueres über den Vorfall in Fukoshima wüsste. Leider vergebens. Auch weiß sie nicht, wie sich die Zukunft entwickeln würde. Sie sei ratlos.

Noch schlimmer trifft es Nana Kimura. Sie lebt zurzeit nicht in ihren eigenen vier Wänden wie Haruka. Die Familie flüchtete nämlich ins Auto und lebt zurzeit auch in einem Auto. Sie berichtete auf japanisch, dass das Auto kein Bezin mehr habe und an neues zu bekommen, gestaltet sich als schwierig. Auf ein Erdbeben sei die Familie vorbereitet gewesen. Sie trafen schon vorher Maßnahmen für einen jetztigen Notstand, so dass sie zumindestens mit Essen versorgt seien.

Heute konnte Nana ihren Cousin endlich wieder sehen. Es sei ein Treffen mit Tränen gewesen. Ihr Cousin war sehr glücklich und erleichtert sie zu sehen. Die Tränen wurden als Freudentränen umschrieben.

Außerdem versuche Nana Kontakt zu anderen Freunden aufzunehmen, aber meistens seien die Handys von Freunden unbrauchbar. Immernoch vermisst sie ihre Großeltern. Sie fragt über Facebook ob wir genauers über die Region "Ogatsu Ishinomaki Miyagi" wüssten, wo ihre Großeltern leben. Suche und Recherche haben nichts ergeben. Wir hoffen das Beste für sie und ihre Großeltern.

Zum Schluß ihrer Nachricht wünscht sie allen:
I wish everyone's safety!
Eine Freundin von Nana schreibt auf ihre Pinwand, dass nicht alle Menschen die Möglichkeit haben an Essen zu bekommen. Auch schreibt sie, dass sie Angst vor weiteren Nachbeben hat.


Des Weiteren hat Steffen neue Nachrichten von seinem Gastschüler Yosuke erhalten:

Dear Steffen

I send you some pictures of Tohoku district.

Big tsunami attacked the people who live near the sea.

Sendai airport was damaged by tsunami.

The nuclear power station in Fukushima No.1 was exploded.

But, Reactor core was not exploded.

Today, we could use electricity.

<<...>> <<...>>

Über seine E-Mail haben wir uns sehr gefreut. Dennoch fragen wir uns, wie gut die Verbreitung von Nachrichten in Japan ist. Weiß er und seine Familie wirklich über die Ausmaße von Fukoshima bescheid? Oder hält ihnen die japanische Regierung Nachrichten vor, um ein mögliches Chaos zu verhindern?





Aus dem aktuellen Bild aus der Tageszeitung von Sendai, kann man die traurigen Schäden des Tsunami entnehmen. Solche Bilder lösen in uns Traurigkeit aus. Auch hinter dem Hintergrund, dass wir immer noch nicht von allen Freunden Lebenszeichen bekommen haben. Gerade von denen, die am Meer leben.

Uns bleibt leider nur übrig für unsere Freunde die Japaner zu beten und zu hoffen. Wir sind hilflos und schauen mit traurigen Blicken nach Japan und hoffen auf Besserung.

Steffen Mühlenkamp und Arne Balzer (Stand 13.03.2011; 16:57 UTC +1)





Situation in Japan

Liebe am Japanaustausch Beteiligte,

in Hinblick auf den aus emotionalen Gründen sicher nachvollziehbaren Drang, möglichst schnell etwas über den Zustand unserer Freunde in Sendai zu erfahren, möchte ich darauf hinweisen, dass die Menschen dort in der derzeitigen Situation überwiegend nicht die technischen Möglichkeiten und Kapazitäten zur Antwort haben. Die Bemühung um die eigenen Anghörigen wird gegenwärtig im Vordergrund stehen, zumal es absehbare Evakuierungs- und Präventionsmaßnahmen aufgrund der angekündigten Nachbeben und atomaren Gefahr geben wird. Von telefonischen Kontaktversuchen bitte ich sogar generell abzusehen, um die Leitungen nicht zu belegen.
Ich gehe davon aus, dass sich die Teamleitung des Austauschs der Shokei Highschool umgehend bei uns melden wird, sobald dies möglich ist.
Hoffentlich haben alle die Mail von Frau Keuchen erhalten, wir treffen uns am Montag alle in der ersten großen Pause in R. 138!
Ich habe zahlreiche Anfragen in Hinblick auf Hilfsaktivitäten für die Menschen in Sendai erhalten, und ich möchte euch bitten, euch bis morgen Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Ich möchte mich bei Arne und Steffen für die Bereitstellung des wichtigen Blog- Forums und ihren Zuversicht spendenden Beitrag bedanken.

Wir sehen uns bei dem Treffen am Montag,
Herr Mascher


--
Schon gehört? GMX hat einen genialen Phishing-Filter in die
Toolbar eingebaut! http://www.gmx.net/de/go/toolbar

Neue Lebenszeichen aus Japan

Wie ihr sicherlich wisst, ist die Lage in Japan und besonders in Sendai sehr angespannt: Aus Fukushima kommen keine genaueren Nachrichten über eine mögliche Kernschmelze und deren aktuellen Ausmaße. Die Japanische Regierung schweigt sich aus und übermittelt nur noch spärlich Informationen. Auch über die Schäden von Sendai im Stadtkern wird nur spekuliert und man wüsste noch nicht wie hoch der Schaden sei!

Für uns Schüler ist es schwierig an Information zu gelangen. Zurzeit bedienen wir uns von Internerplattformen wie Twitter, Youtube oder Facebook. Direkte Kontaktaufnahme gestaltet sich für uns als schwierig. In Japan ist Facebook nicht so verbreitet wie bei uns. Die Japaner nutzen für ihr Land ihr eigenes Soical Network namens mixi.jp.

Sofort probierten wir uns in den japanischen Dienst anzumelden. Leider vergebens, da wir nicht im Besitz von einem japanischen Handy sind.

Somit bleiben uns nur die Möglichkeit der E-Mail und das Hoffen auf Antworten bei Facebook. Heute erreichte uns eine kurzverfasste Nachricht von Yosuke Ohkoshi:
dear Steffen
thank you so much.
Iand My family are safe.


Die Nachrichten bekamen wir von Steffen´s Gastbruder, um 06:13 deren Ortzeit.
Ungewissheit macht sich in unseren Köpfen breit. Manche Gastfamilien von uns lebten am Meer und übten Berufe am Meer aus.


Rick´s Tochter, ein Betreungslehrer des Japanaustausch, berichtete uns gestern Abend, dass die Schüler der Sendai Shokei Schule unversehrt geblieben sind. Dennoch hätte sie aktuell kein Kontakt mehr zu ihrem Vater gehabt.


Ihre Tochter trifft es sehr hart. Letzte Nacht konnte sie vor Sorge um ihre Familie kaum schlafen. Sie lebe nämlich zurzeit in Amerika und weiß genauso wenig wie wir.

Um 15:41 (unserer Zeit) bekamen wir eine Nachricht von Nana Kimura, die das Glück hat über ihr Handy ins Internet zu gehen:

We can't get communication in Japan.
And I think that it without the charge of the cellphone.
But I was able to contact it miraculously.To Natsumi Nanami Moe! They and their family are safe!
I wish many people's safe.

Aus diesen Worten entnehmen wir, dass Kommunikation sich in Japan zurzeit als sehr schwierig gestaltet. Auch zukünftlich gesehen!
Dennoch nehmen wir aus diesen Worten die Hoffnung, dass unsere Freunde und Bekannte am Leben sind und sich bestimmt in Sicherheit befinden.

Hilflosigkeit macht sich in uns breit: Und immer wieder stellt sich die Frage wie wir helfen können! Denn zurzeit können wir nur hoffen und beten:


"Auch wenn die Welt verrückt spielt:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Zu glauben hat schon manchen Berg versetzt."
Quelle: Wise Guys

In diesem Sinne wünschen wir unseren Freunden den Japanern alles Gute für die gegenwärtige Nacht!


Steffen Mühlenkamp und Arne Balzer

Stand (12.03.2011; 17:31)

Samstag, 12. März 2011

Erdbeben und Tsunami in Sendai

Wie wir heute erfahren haben, gab es ein sehr schweres Erdbeben unweit von Sendai im pazifischen Ozean. Auf das Erdbeben folgte ein schwerer Tsunami mit einer Höhe von ca. 10m, der weit (1 km und mehr) in Landesinnere hervorstieß. Obwohl Japan generell sehr gut auf Erdbeben vorbereitet ist, gab es wahrscheinlich schon tausende Todesopfer durch den Tsunami.


Vorweg gesagt: Vielen Japanern unseres Austausches geht es laut facebook gut. So konnten wir von Yuki, Kotono, Nana und Ayaka (Shibuya) schon Rückmeldungen über facebook erhalten.
Auch Rick und seiner Frau bzw. seinem Sohn geht es gut nach Auskunft seiner Schwester.
Die meisten unserer Austauschschüler sind also in Sicherheit soweit, können jedoch teilweise (wie Kotono) noch nicht wieder nach Hause zurückkehren, was wahrscheinlich mit dem Zusammenbruch der Infrastruktur zusammenhängen wird.

zerstörte Infrastruktur Bild: (c) by Welt.de


Über diesen Link erreicht ihr den Google Person-finder. Dieser soll es ermöglichen vermisste Personen wiederzufinden anhand von Vor- und Zuname.

NHK-WORLD berichtete wie folgt:





Das Erdbeben (mittlerweile schon unter dem Namen "Sendai-Erdbeben" bekannt, dass einen Rekordwert von 9,8 auf der Richter-Skala erreichte, betraf die Stadt unserer Austauschschule wohl am stärksten. Bilder aus Sendai hab ich jetzt noch nicht direkt gesehen, jedoch hab ich eine Webcam gefunden, die zum Zeitpunkt des Bebens online war. Der Link zeigt eine Animation aus den letzten Bildern dieser Kamera. Außerdem fand ich noch Webcam von einem Waschsalon und - als einzige mit einem Livebild - die eines Kindergartens. Letztere ist jedoch zurzeit weniger spannend aufgrund der Uhrzeit.

Restaurant kurz nach dem Erdbeben (c) by opentopia.com
Da das Beben um 14:46 Uhr Ortszeit - 6:45 Uhr unserer Zeit stattfand, ist damit zu rechnen, dass die meisten Japaner in der Schule oder bei der Arbeit waren, als die ersten Erdstöße sie erreichten.

Allein am Strand von Sendai sind laut dpa mindestens 200-300 Tote gefunden worden. Es ist natürlich damit zu rechenen, dass die Zahl der Opfer in Sendai wesentlich höher ausfallen wird. Das legt auch nahe, dass viele Schüler - solang sie nicht selbst betroffen sind - Schweres nun durchmachen müssen. Ihnen gilt unser Mitgefühl.

Viele Japaner verbringen die Nacht in notdürftigen Unterkünften Bild : (c) by Welt.de


Gleichzeitig hoffen wir, dass unseren japanischen Freunde weitgehend verschont geblieben sind von dem Beben. Sollten sich noch weitere Leute bei uns melden, werden wir dies natürlich hier im Blog posten.

Speziell zur Situation in Sendai berichtet hier das japanische Auslandsfernsehen NHK-World:





Wir hoffen, dass sich die Schäden - sowohl persönlicher als auch materieller Natur - in Japan möglichst gering halten und das alle Menschen an einen sicheren Ort gelangen können.

Ich persönlich rechne nicht damit, dass der Austausch am nächsten Freitag wie geplant von Statten gehen kann, da das Unglück (das immerhin das schwerste seit mindestens 140 Jahren für Japan war) zuerst einige Zeit benötigt. So sollte es erst einmal wichtig sein in Erfahrung zu bringen, ob alle Austauschteilnehmer wohlauf sind.

Wenn ihr noch weitere Informationen habt, macht bitte einen Kommentar unter diesem Artikel oder schreibt es bei facebook, sodass wir alle auf dem neuesten Stand sind.

Mittwoch, 1. Dezember 2010